James Galbraith

Professor an der Universität Texas, USA

Der 1952 gebo­rene Wirtschaftswissenschaftler ist Professor an der University of Texas at Austin. Die Erforschung von Ursachen und Strukturen glo­ba­ler Ungleichheit zählt dabei zu sei­nen Schwerpunkten. Galbraith tritt für einen grü­nen New Deal ein: einer staat­li­chen Investitions-
poli­tik, die sich an lang­fris­ti­gem und gesell­schaft­li­chem Nutzen ori­en­tiert, unter ande­rem in den Bereichen Bildung, Infrastruktur, Energiewende und Umweltschutz.

Galbraith hat früh­zei­tig dar­auf hin­ge­wie­sen, dass sich die anfäng­li­che Immobilien- und Finanzkrise zu einer Krise des glo­ba­len Finanzkapitalismus aus­dehnt, die auch die Realwirtschaft mas­siv trifft. Galbraith wirft der Finanzbranche kri­mi­nelle Machenschaften und insti­tu­tio­nel­len Betrug vor, der die Krise mit ver­ur­sacht hat.

Galbraith stu­dierte in Harvard, Cambridge und Yale. Nach der Promotion arbei­tete er in ver­schie­de­nen Stabsfunktionen des US-Kongresses, unter ande­rem im Committee on Banking, Finance and Urban Affairs, sowie als Vizedirektor des Joint Economic Committee. Neben der Politikberatung arbei­tete Galbraith als Forscher in der Brookings Institution, einem regie­rungs­un­ab­hän­gi­gen Think Tank in Washington D. C.. In Austin lei­tet er das University of Texas
Inequality Project, das sich zum Ziel gesetzt hat, neue Formen der Mess- und Vergleichbarkeit von Ungleichheit zwi­schen Gruppen, Regionen und Ländern zu ent­wer­fen. In Fachkreisen wird die­ses Vorhaben als Pionierleistung gewürdigt.

LITERATURTIPPS:
  • 2012: Inequality and Instability. A Study of the World Economy Just Before the Great Crisis. Oxford und New York (Oxford University Press).
  • 2010: Der geplün­derte Staat. Oder was gegen den freien Markt spricht. Zürich (Rotpunktverlag).
  • 2010: Das G 20-Debakel: Warum wir einen grü­nen New Deal brau­chen.
    In: Blätter für deut­sche und inter­na­tio­nale Politik 8, S. 85-93.
MEHR ZUR PERSON UND ZUM PROJEKT:
James Galbraith auf der Internetseite der Universität
The University of Texas Inequality Project