Ökonomie

Die IG Metall for­dert einen Kurswechsel der Wirtschaft. Die Debatte wird von vie­len Fragen bestimmt. Der Kongress will Antworten fin­den. Weiterlesen

Betriebe in Belegschaftshand

Foto: pho­to­case

Warum müs­sen Unternehmen von Kapitaleignern beherrscht wer­den? Warum nicht von den Beschäftigten?

Dazu gibt es einige Beispiele, etwa in Form von Stiftungen und Genossenschaften, die zei­gen: Die Fortführung des Unternehmens durch die Belegschaft oft die bes­sere Alternative für die lang­fris­tige Sicherung der Arbeitsplätze.

Ein gro­ßes Problem ist jedoch die Finanzierung. Um hier wei­ter­zu­kom­men, haben Attac, die EWR Consulting GmbH, Gewerkschafter und andere Partner die Kampagne "Betriebe in Belegschaftshand" gegründet.

Zur Webseite der Kampagne:
betriebe-in-belegschaftshand.de

Zum Nachlesen:

Eine Studie im Auftrag der Hans-Böckler-Stiftung des Deutschen Gewerkschaftsbundes hat meh­rere Beispiele von Betrieben in Belegschaftshand, ins­be­son­dere im Metallbereich untersucht.

Jürgen Hennemann: "Wir sollten Anteile am Unternehmen anstreben"

Jürgen Hennemann auf der Arena-Veranstaltung der IG Metall

Foto: IG Metall

Jürgen Hennemann ist Betriebsratsvorsitzender des Automobilzulieferers FTE, der drei­mal hin­ter­ein­an­der an Finanzinvestoren ver­kauft wurde. Da Gewerkschaften und Betriebsräten oft mit her­kömm­li­chen Mitteln nicht mehr wei­ter­kom­men, for­dert er, dass die Beschäftigten wirt­schaft­lich an Unternehmen betei­ligt werden.

Eine lang­fris­tige Investitions- und Innovationspolitik inter­es­siert die Kapitalseite heute immer weni­ger. Kurzer Profit ist bei den immer rascher wech­seln­den Eignern und Anteilseignern ange­sagt. Diese Erfahrung hat Jürgen Hennemann als Betriebsratsvorsitzender des Autozulieferers FTE im frän­ki­schen Ebern gemacht: Drei Verkäufe inner­halb weni­ger Jahre.

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Qualitatives Wachstum für gute Arbeit und eine gerechte Gesellschaft

Getty Images / Digital Vision

"Wir brau­chen eine inten­sive Debatte über das, was Wohlstand ist und sein sollte", ver­lan­gen IG Metall und IG BCE in ihrem gemein­sa­men Positionspapier "Qualitatives Wachstum für gute Arbeit und eine gerechte Gesellschaft". Mit ihrem nach wie vor aktu­el­len Positionspapier haben sie im September 2011 einen ers­ten gemein­sa­men Beitrag zum not­wen­di­gen öko­lo­gi­schen und sozia­len Umbau der Gesellschaft aus industrie-gewerkschaftlicher Sicht geleistet.

Ziel von IG Metall und IG BCE ist es, geziel­tes Wachstum zu ermög­li­chen und gleich­zei­tig die nega­ti­ven öko­lo­gi­schen Folgen von Wachstum zu ver­mei­den. Sie nen­nen die­ses Konzept qua­li­ta­ti­ves Wachstum. Dabei geht es sowohl um die öko­lo­gi­sche, als um die soziale und demo­kra­ti­sche Erneuerung der Gesellschaft.

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Deutschlands Zukunft und der Euro

Gustav Horn © Peter Himsel fuer IMK

Gustav Horn © Peter Himsel für IMK

Euro oder D-Mark? Was wäre, wenn Deutschland aus der euro­päi­schen Währungsunion aus­tre­ten und die Deutsche Mark zum Kurs von 1:1 wie­der ein­ge­führt würde? Die Antwort auf diese Frage gibt Prof. Dr. Gustav Horn vom Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung in einem Vortrag an der Humboldt-Viadrina School of Governance.

Horn ent­wirft ein Horrorszenario für die deut­sche Wirtschaft. Die Folge des Austritts aus dem Euro wäre, dass die DM im Vergleich zum Euro dras­tisch im Wert stei­gen würde. Da Deutschland ein Exportland ist, würde das zu sin­ken­den Exporten und kon­junk­tu­rel­len Problemen füh­ren. Der Öko­nom schreibt:
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Ist ein "grüner" Kapitalismus möglich und nötig?

Der Politikwissenschaftler Ernst Ulrich von Weizäcker denkt am Institut Solidarische Moderne über einen grü­nen Kapitalismus nach. Ist ein "grü­ner" Kapitalismus mög­lich? Oder ist ein Systemwandel des Wirtschaftssystems not­wen­dig, um zu einer nach­hal­ti­gen Lebens- und Wirtschaftsweise zu kommen?

Das Institut Solidarische Moderne ist eine Programmwerkstatt. Ziel ist, über Parteigrenzen hin­weg kon­krete und durch­führ­bare poli­ti­sche Alternativen zum Neoliberalismus zu entwickeln.

Volksabstimmungen: Illusion und Realität

Wolfgang Merkel

Wolfgang Merkel. Foto: Landtag Brandenburg

Volksabstimmungen sind "Schulen für die Demokratie", schreibt Wolfgang Merkel in "APuZ" (Aus Politik und Zeitgeschichte). Die Bürger mischen sich ein, erwer­ben Kenntnisse und Kompetenzen und erler­nen das Bürger-Sein.

Doch geht "das Volk" tat­säch­lich zu Volksabstimmungen? - fragt der Politikwissenschaftler und Demokratieforscher. Denn - so sein Fazit: Nicht das Volk in sei­ner Gesamtheit stimmt bei Referenden ab, son­dern die höhe­ren und mitt­le­ren Schichten, die Gebildeten - wie das Ein-Drittel-Referendum bei der Hamburger Schulreform gezeigt habe. Der Ausschluss der unte­ren Schichten werde somit erheb­lich beschleunigt.

Im Kern, befin­det Merkel, sind Volksentscheide ein Instrument für die mitt­le­ren und obe­ren Schichten. Nicht mehr, son­dern weni­ger Demokratie werde gewagt. Nicht "das" Volk ent­schei­det, son­dern eine aus­ge­dünnte Schrumpfversion des Volkes. "Das kann keine Perspektive für das 21. Jahrhundert sein", erklärt der Wissenschaftler.
Zum Interview in APuZ

"Wir haben marktkonforme Demokratien"

Colin Crouch

Colin Crouch. Foto: Warwick Business School

Im Gespräch mit der "tages­zei­tung" erläu­tert der bri­ti­sche Soziologe Colin Crouch das kom­pli­zierte Verhältnis von Kapitalismus und Bürgermacht. "Wir haben markt­kon­forme Demokratien", befin­det Crouch. Die Bürger dürf­ten zwar wäh­len, könn­ten damit aber nur begrenzt etwas beein­flus­sen. Deshalb sei Demokratie für Finanzmarktakteure eine kom­for­ta­ble Sache.

"Es gibt keine Unruhen, kei­nen Militärputsch. Das ist doch ange­nehm", meint der Soziologe. Aber: Die Bürger woll­ten auch einen Sozialstaat. Und zwar einen, der nicht Vorschriften macht, was für sie gut ist, son­dern Hilfen gibt, damit sie selbst wäh­len kön­nen.
Zum Interview in der "tageszeitung"

Entwicklung der Krise: Wie alles begann

Quelle: Fotolia

Seit dem Beginn der Finanzkrise hat sich man­ches getan. Ungedeckte Leerverkäufe – hoch­ris­kante Wetten auf fal­lende Kurse, die die Gefahr ber­gen, Teile des Finanzsystems zu desta­bi­li­sie­ren – sind in Deutschland seit 2010 ver­bo­ten.
Diese Geschäfte sind auch des­halb frag­wür­dig, weil Wetten auf Papiere abge­schlos­sen wer­den, die der Leerverkäufer selbst nicht besitzt.
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Mitbestimmung im Rahmen von Wirtschaftsdemokratie

Helga Schwitzer

Helga Schwitzer. Foto: Annette Hornischer

Dass die Mitbestimmung sowohl auf gesell­schaft­li­cher ebenso wie auch auf betrieb­li­cher Ebene ein ent­schei­den­der Eckpunkt für Wirtschaftsdemokratie ist, schreibt Helga Schwitzer auf "Gegenblende.de".  Sie for­dert, dass die Beschäftigten ihre Arbeitsbedingungen und die Perspektiven ihres Unternehmens, ihrer Branche oder ihrer Region mit­be­stim­men kön­nen. Zudem muss es ihnen mög­lich sein, Einfluss auf Investitionsentscheidungen zu nehmen.

Schwitzer  for­dert dar­über hin­aus eine aktive Rolle des Staates in Politik und Wirtschaft. So soll die Regierung nicht nur bei der Regulierung der Finanzmärkte aktiv in die Wirtschaft ein­grei­fen, son­dern bei­spiels­weise auch bei der Arbeitsmarktpolitik, bei der Investitionspolitik, sowie der Regional- und Strukturpolitk. Den Artikel lesen auf "Gegenblende.de".