IG Metall fordert grundlegenden Politikwechsel für sichere Arbeit, ökologischen Industriewandel und mehr demokratische Rechte für Beschäftigte

Die IG Metall hat einen grund­le­gen­den Politikwechsel für gute und sichere Arbeit, die öko­lo­gi­sche Fortentwicklung der Industrie und mehr demo­kra­ti­sche Rechte für Beschäftigte gefor­dert. "Wir wer­den die Politik daran mes­sen, ob sie den Kurswechsel in Wirtschaft und Gesellschaft mit Investitionsoffensiven, siche­ren Arbeitsbedingungen und öko­lo­gi­schem Denken umsetzt", sagte Berthold Huber, Erster Vorsitzender der IG Metall, am Freitag auf dem IG Metall-Kongress "Kurswechsel für ein gutes Leben" in Berlin.

Der glo­bale Trend zu pre­kä­rer Arbeit müsse auch in Deutschland gestoppt wer­den. "Wir for­dern in Deutschland einen gesetz­li­chen Mindestlohn, den Abbau pre­kä­rer Beschäftigung, die Regulierung der Leiharbeit und eine Qualifizierungsoffensive ange­sichts des zu erwar­ten­den Fachkräftemangels", sagte Huber. Nur mit guter und siche­rer Arbeit könn­ten Beschäftigte die für erfolg­rei­ches Wirtschaften not­wen­di­gen Innovationen ent­wi­ckeln. Weitgehende tech­no­lo­gi­sche Innovationen seien unab­ding­bar, um den öko­lo­gi­schen Umbau der Industrie vor­an­zu­trei­ben. "Nur wenn es uns gelingt, über aktive Industriepolitik die indus­tri­elle Wertschöpfung aus­zu­bauen und sie öko­lo­gisch zu gestal­ten, kön­nen wir lang­fris­tig Wohlstand sichern", sagte Huber.

Um die pri­va­ten Investitionen zu erhö­hen, for­dert die IG Metall fle­xi­ble Sonderabschreibungen von 50 Prozent auf öko­lo­gi­sche Investitionen für Unternehmen. Mit einem Zukunftsinvestitionsprogramm müss­ten zusätz­lich erneu­er­bare Energien zu Leittechnologien gemacht wer­den. Hierfür seien öffent­li­che Investitionen not­wen­dig, die über eine Vermögensabgabe von jähr­lich zwei Prozent auf alle Vermögen von mehr als einer Million Euro finan­ziert wer­den könn­ten. Für Europa müsse ein sol­ches Programm mit­tels eines Marshall-Plans auf­ge­legt werden.

Ein grund­le­gen­der Kurswechsel könne nur gemein­sam mit den Beschäftigten umge­setzt wer­den. "Die IG Metall for­dert eine Mitbestimmungsinitiative, die Arbeitnehmerrechte aus­wei­tet. Nicht nur in Großbetrieben, son­dern auch in Betrieben klei­ner und mitt­le­rer Größe", sagte Huber. Demokratie sei erst dann voll­stän­dig und leben­dig, wenn in den Betrieben Demokratie herrsche.

Der Kurswechsel-Kongress der IG Metall steht in einer lan­gen IG Metall-Tradition. Die IG Metall ver­an­stal­tet Debatten, wenn grund­le­gende poli­ti­sche Weichenstellungen vor­ge­nom­men wer­den müs­sen. Dies sei aktu­ell der Fall, sagte Huber. Vom 5. bis 7. Dezember haben über 800 Teilnehmer, dar­un­ter 200 inter­na­tio­nale Gäste, dis­ku­tiert, wie ein Kurswechsel in Wirtschaft und Gesellschaft aus­se­hen kann.

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