Gewerkschaftliche Perspektiven

Die Krise hält Europa noch immer fest im Griff. In den süd­eu­ro­päi­schen Ländern spitzt sich die Lage dra­ma­tisch zu. In Griechenland und Spanien trifft das Schicksal Arbeitslosgkeit inzwi­schen fast ein Viertel der Bevölkerung. Weiterlesen

Auf einen Blick: Die Ergebnisse des Kongresses als Broschüre

Mitbekommen, wie´s gelau­fen ist: Anfang Dezember 2012 ver­an­stal­tete die IG Metall den inter­na­tio­na­len Kongress „Kurswechsel – für ein gutes Leben“. Betriebsräte, Wissenschaftler, Politiker und Gewerkschafter aus aller Welt dis­ku­tier­ten über die Zukunft Deutschlands. Jetzt gibt es eine aus­führ­li­che Dokumentation über die Themen und Diskussionen.

Broschüre zum Kurswechselkongress in Berlin

IG Metall calls for a “social progress clause” for the European Union

Together with the European trade uni­ons, IG Metall calls for a “social pro­gress clause” for the European Union as an inte­gral part of European pri­mary law. This will safe­guard natio­nal achie­ve­ments such as trade union rights and collec­tive wage agree­ment systems.

Enclosed you will find the IG Metall paper on Europe which has two parts

  • Stabilizing Germany as an anchor of growth in Europe (Part I)
  • Change of course for European soli­da­rity (Part II)

The paper is avail­able in Polish, Portuguese, Spanish, Czech, English, French, Greek, Italian and German.

Für ein soziales und demokratisches Europa

Hans-Jürgen Urban. Foto: IG Metall

Hans-Jürgen Urban. Foto: IG Metall

"Wir beob­ach­ten eine Entwicklung hin zu einem neo­li­be­ra­len auto­ri­tä­ren Europa, in dem die demo­kra­ti­schen Spielräume sys­te­ma­tisch ein­ge­schränkt wer­den", sagt Hans Jürgen Urban, geschäfts­füh­ren­des Vorstandsmitglied der IG Metall und einer der Initiatoren des Aufrufs "Europa neu begrün­den" im Interview mit dem "Neuen Deutschland". Er warnt, die Entfremdung bei den Bürgerinnen und Bürgern mache Europa zu einem "abge­ho­be­nen Eliteprojekt".

Urban for­dert eine "radi­kale Demokratisierung" sowie eine Reform der euro­päi­schen Institutionen. Auf die Frage, für wie rea­lis­tisch er ange­sichts der gesell­schaft­li­chen Kräfteverhältnisse seine Forderung halte, sagte der Gewerkschafter, das hänge zum einen von erfolg­rei­cher Mobilisierung ab. Sollte diese aber nicht mit der Perspektive für ein ande­res Europa ver­bun­den sein, wür­den die Menschen irgend­wann resi­gnie­ren. "Deshalb müs­sen wir gemein­sam ein Leitbild für ein sozia­les und demo­kra­ti­sches Europa ent­wi­ckeln", so Urban.

Das kom­plette Interview lesen Sie hier.

Kurswechsel für ein solidarisches Europa

Horst Mund

Horst Mund

Das "Projekt Europa" braucht mehr Rückhalt unter den Bürgern. Um das zu errei­chen, ist eine EU not­wen­dig, die nicht nur auf wirt­schaft­li­che Freiheiten setzt, son­dern auch eine soziale Union wird. Das for­dert Horst Mund, Leiter des Bereichs Internationales bei der IG Metall im Interview mit igmetall.de. Die IG Metall betei­ligt sich am euro­pa­wei­ten Aktionstag für "Arbeit und Solidarität".

Der Europäische Gewerkschaftsbund hat für den 14. November zu einem euro­pa­wei­ten Aktionstag für "Arbeit und Solidarität" und gegen die soziale Spaltung von Europa auf­ge­ru­fen. Wie betei­ligt sich die IG Metall daran?
Die IG Metall betei­ligt sich mit ver­schie­de­nen Aktionen an die­sem Tag. Zum Beispiel unter­stüt­zen wir den Aufruf des EGB und DGB zu den ver­schie­den Aktionen. Im gan­zen Bundesgebiet gibt es Veranstaltungen in unter­schied­li­chen Formen. In Stuttgart hat die IG Metall zu einer eige­nen Kundgebung auf­ge­ru­fen. Außerdem hat der Vorstand zum Aktionstag eine Resolution ver­ab­schie­det, die ein kla­res Signal der Solidarität an die süd­eu­ro­päi­schen Länder aus­sen­det, die sich am Aktionstag mit lan­des­wei­ten Protesten und Streikmaßnahmen betei­li­gen. Wir haben auch unsere Mitglieder in den Europäischen Betriebsräten auf den Tag auf­merk­sam gemacht und ihnen vor­ge­schla­gen, an ihre süd­eu­ro­päi­schen Kolleginnen und Kollegen Solidaritätsbotschaften in den jewei­li­gen Landessprachen zu schicken.

Weiterlesen

Spanien: "Die Krise hat uns um 30 Jahre zurückgeworfen"

Manuel Fernandez Lopez

Manuel Fernández López

Die schlech­ten Nachrichten aus Griechenland, Spanien und Portugal rei­ßen nicht ab. Was es für die Menschen bedeu­tet, wenn die Krise zum Normalzustand wird, berich­tet Manuel Fernández López. Der Generalsekretär der spa­ni­schen Gewerkschaft MCA - UGT besuchte Mitte Mai den Vorstand der IG Metall in Frankfurt.

Wie hat die Krise Spanien ver­än­dert?
Manuel Fernández López: Wir erle­ben gerade einen Riesenrückschritt. Alles, was wir erreicht haben, geht ver­lo­ren. Die kon­ser­va­tive Regierung hat seit der Regierungsübernahme vor eini­gen Monaten zahl­rei­che Reformen umge­setzt. Sie gin­gen alle nur in eine Richtung: Über­all wird gespart. Die Regierung spart bei der Bildung, bei den Dienstleistungen. Gesundheit wird teu­rer. Wer krank wird muss zuzah­len. Es gibt keine Programme für Wirtschaftswachstum. Über­all herrscht Stillstand, das Misstrauen wächst. Die Regierung hat uns um 30 Jahre zurückgeworfen.

Weiterlesen